Auf einen erfolgreichen Start kann Anke Kersting, die bisherige Koordinatorin der Hebammenzentrale in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Osnabrück blicken. Sie gibt den Staffelstab nun an Katrin Wesselmann, Hebamme aus Georgsmarienhütte, weiter.
Sehr viel Unterstützung und sehr viel Zuspruch erlebte die Koordinatorin der Hebammenzentrale Anke Kersting: „Das Ganze ist total gut angelaufen. Die Hebammen und die Institutionen in Stadt und Landkreis Osnabrück waren alle sehr froh, dass es seit April 2020 wieder eine Hebammenzentrale gibt.“
Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung
„Die Hebammenzentrale versteht sich vor allem als Vermittlungsinstrument zwischen Frauen, die eine Hebamme suchen, und Hebammen der Region Osnabrück. Hinzu kommt die Funktion der Vernetzung von Hebammen untereinander und mit weiteren Akteuren, um eine bessere Versorgung der Familien in Stadt und Landkreis zu erreichen“, erklärte Nina Rogava, Hebammenverband Niedersachsen Kreisverband Osnabrück: „Herzstück ist eine entsprechende Website.“ Außerdem hilft die Hebammenzentrale telefonisch weiter. „Bis Ende Januar 2021 meldeten sich 313 Frauen und Familien, von denen alle eine Hebamme und die meisten eine Wochenbettbetreuung suchten“, berichtete Kersting und resümierte: „Die Frauen können gut vermittelt werden, wenn sie sich frühzeitig melden.“
Vorteile für die Schwangeren
„Aufgrund der umfassenden Informationen auf der Website der Hebammenzentrale können Schwangere selbst ebenso einfach wie bedarfsorientiert ‚ihre‘ Hebamme finden“, erläuterte Karin Heinrich, Fachbereichsleiterin für Integration, Soziales und Bürgerengagement der Stadt Osnabrück. Die Frauen könnten im Netz zum einen nach Hebammen und zum anderen nach Kursen recherchieren. „Ganz konkret suchen können Frauen auf der Webseite beispielsweise nach bestimmten Leistungen, freien Kapazitäten nach Monaten sortiert, Sprachen, die die jeweilige Hebamme spricht und Orten, in denen die Hebammen ansässig sind“, ergänzte Dennis Bettin vom Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück: „Wer auf der Webseite nicht fündig wird, dem kann die Hebammenzentrale direkt weiterhelfen: Sie vermittelte bisher in 40 Fällen Hebammen, in denen die Suche zunächst erfolglos geblieben war.
Viele neue Hebammen ließen sich registrieren
„87 Hebammen machen aktuell bei der Hebammenzentrale mit“, freut sich Rita Plogmann, vom Vorstand des SkF, und erklärt: „Wir starteten im April 2020 schon mit 56 Hebammen.“ Durch die Zusammenarbeit mit der Hebammenzentrale gestaltet sich der Arbeitsalltag für jede einzelne Hebamme komfortabler. Denn registrierte Hebammen müssen beispielsweise selbst nicht mehr so oft Frauen absagen, weil sie bei der Hebammenzentrale ihre freien Kapazitäten und ihre Abwesenheiten für alle sichtbar auf der Webseite angeben können.
Ein Abschied und ein Willkommen
Nachdem Kersting den guten Start des Projektes auf den Weg brachte, will sie sich nun auf ihr Masterstudium in der Schweiz konzentrieren. Sie dankte ihrer Urlaubsvertretung Ariane Lohnes und allen anderen Hebammen für deren Engagement – auch in Sachen Kursangebot. „Onlinekurse sind inzwischen ein beliebtes Format“, berichtete Kersting. Und im Sommer hätten einige Hebammen ihre Rückbildungskurse auch im Freien veranstaltet.
Kerstings Nachfolgerin als Koordinatorin der Hebammenzentrale ist Katrin Wesselmann. Als Arzthelferin arbeitete sie in einer kinderärztlichen Praxis auf Sankt Pauli, bevor sie 2003 ihre Ausbildung zur Hebamme begann. Nach ihrem Examen zog es sie zurück in die Heimat, wo sie seit 2006 als freiberuf-liche Hebamme in und um Osnabrück arbeitet. „Als Koordinatorin der Hebammenzentrale Osnabrück kann ich aufgrund meines langjährigen Wissens als Hebamme ein gutes Bindeglied zwischen den schwangeren Frauen und Wöchnerinnen sowie den Hebammen werden“, so die zweifache Mutter, die beiden Seiten vermittelnd und beratend zur Seite stehen möchte. Die Georgsmarienhütterin freut sich zudem auf den Austausch sowie die Umsetzung neuer Ideen.
Bildunterschrift
Die neue Leiterin der Hebammenzentrale in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Osnabrück ist Katrin Wesselmann (hinten, zweite von links). Sie wurde von Rita Plogmann vom Vorstand des SkF, ihrer Urlaubsvertretung Ariane Lohnes und Karin Heinrich, Fachbereichsleiterin für Integration, Soziales und Bürgerengagement der Stadt Osnabrück (hintere Reihe von links) sowie Nina Rogava vom Hebammenverband Niedersachsen Kreisverband Osnabrück, und Dennis Bettin vom Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt, (vorne von links) willkommen geheißen.
Foto: Claudia Sarrazin/SkF Osnabrück
Die wichtigsten Zahlen
- 87 Hebammen sind aktuell bei der Hebammenzentrale Osnabrück registriert
- Bis Ende Januar führte die Hebammenzentrale Osnabrück mit 313 Frauen/Familien, die auf der Suche nach einer Hebamme waren, persönliche Gespräche.
- In 40 Fällen konnte die Hebammenzentrale mittels Rundmails in ihrem Verteiler Hebammen vermitteln, nachdem die Frauen/Familien zunächst selbst keine Hebamme finden konnten.
Mehr Informationen auf www.hebammenzentrale-osnabrueck.de