Der Land­kreis Osna­brück und der SkF set­zen Zei­chen gegen häus­li­che Gewalt

Allein im ver­gan­ge­nen Jahr regis­trier­te die Poli­zei in Nie­der­sach­sen 24.305 Fäl­le häus­li­cher Gewalt. Und die Dun­kel­zif­fer liegt noch deut­lich höher. Unter dem dies­jäh­ri­gen Mot­to „Stopp Gewalt gegen Frau­en!“, setz­te der Land­kreis Osna­brück mit dem His­sen einer Fah­ne ein Zei­chen gegen geschlechts­spe­zi­fi­sche Gewalt. Kon­zi­piert wur­de die Fah­ne von “UN Women Deutsch­land” und der Ver­net­zungs­stel­le Gleich­be­rech­ti­gung und Ver­net­zung e.V.

Poli­tik und Ver­wal­tung, Poli­zei und Bera­tungs­stel­len inklu­si­ve des SkF Stadt und Land­kreis Osna­brück betei­lig­ten sich auch in die­sem Jahr an der Akti­on. In vie­len Mit­glieds­kom­mu­nen des Land­krei­ses wird es zahl­rei­che Stra­ßen­ak­tio­nen und Ver­an­stal­tun­gen geben.

Poli­tik und Ver­wal­tung, Poli­zei und Bera­tungs­stel­len hiss­ten gemein­sam vor dem Kreis­haus Osna­brück die von Un-Women und Gleich­be­rech­ti­gung und Ver­net­zung e.V. kon­zi­pier­te Fah­ne „Wir sagen Nein zu Gewalt an Frau­en“. Foto: Land­kreis Osnabrück/Uwe Lewandowski

Kin­der ste­hen in die­sem Jahr im Fokus

Die­ses Mal ste­hen Kin­der als Betrof­fe­ne von häus­li­cher Gewalt im Mit­tel­punkt mit dem ein­dring­li­chen Hin­weis: „Kin­der­her­zen sind zer­brech­lich! – NEIN zu häus­li­cher Gewalt!“  Es wer­den Kek­se in Herz­form und Post­kar­ten mit Hil­fe­te­le­fon­num­mern ver­teilt. Damit wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Kin­der unter Gewalt in der Fami­lie lei­den, auch wenn sie nicht selbst geschla­gen werden. 

Was der SkF für betrof­fe­ne Kin­der tut

Die Kin­der der von Gewalt betrof­fe­nen Frau­en lie­gen uns beson­ders am Her­zen“, berich­te­te Hele­ne Wie­be, Ein­rich­tungs­lei­te­rin Gewalt­schutz (Frau­en- und Kin­der­schutz­haus mit BISS-Bera­tung) des SkF am Stand­ort Ber­sen­brück: „Denn Kin­der bekom­men es immer mit, wenn die Mut­ter geschla­gen wird.“ Der SkF hilft den Kin­dern daher sowohl im Schutz­haus als auch im Pro­jekt „Nach­ge­hen­de Unter­stüt­zung von Kin­dern, die häus­li­che Gewalt erlebt haben“. Die Erzie­he­rin Mech­tild Möl­ler steht den Kin­dern zur Sei­te und unter­stützt sie auch nach dem Aus­zug aus dem Frau­en- und Kin­der­schutz­haus beim sich Fin­den in ihrem neu­en Wohnumfeld.

Gewalt an Frau­en hier im Land­kreis Osnabrück

Dass das The­ma auch im Land­kreis Osna­brück noch immer aktu­ell ist, ver­deut­licht Moni­ka Schul­te, Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te des Land­krei­ses Osna­brück: „2021 ver­zeich­ne­ten die BISS-Bera­tungs­stel­len im Land­kreis und der Stadt Osna­brück 1087 Fäl­le häus­li­cher Gewalt, ins­ge­samt waren 739 Kin­der betrof­fen, das sind 72 Kin­der mehr als im Vorjahr.“

Wo bekom­me ich Hilfe?

  • Das bun­des­wei­te Hil­fe­te­le­fon „Häus­li­che Gewalt“ ist jeden Tag 24 Stun­den unter 08000 116 016 kos­ten­frei erreich­bar. Das Gespräch bleibt anonym. Dort erfah­ren Sie Hil­fe. Es besteht die Mög­lich­keit Dol­met­sche­rin­nen in 16 Spra­chen zuzu­schal­ten.
     
  • Die Mitarbeiter:innen der SkF-Bera­tungs- und Inter­ven­ti­ons­stel­le für häus­li­che Gewalt im Land­kreis Osna­brück sind unter 05439 607 137 vor­mit­tags zwi­schen 9 und 11 Uhr erreich­bar. Außer­dem gibt es hier mehr Infor­ma­tio­nen.
     
  • In einer aku­ten Gewalt­si­tua­ti­on rufen Sie die Poli­zei 110.